Hüftdysplasie beim Hund – und warum Aufgeben keine Option ist

Hüftdysplasie beim Hund – drei Worte, die viele Hundebesitzer zunächst erschrecken. Doch hinter der Diagnose verbirgt sich nicht nur medizinischer Ernst, sondern auch eine Geschichte von Achtsamkeit, Stärke und tiefer Verbundenheit zwischen Mensch und Tier.

In diesem Interview spreche ich mit Jacqueline, die ich im Juni 2025 bei einem Fotoshooting kennengelernt habe. Schon beim ersten Gespräch war klar: Uns verbindet die Leidenschaft für Hundesport – und das Bewusstsein dafür, wie wichtig die Gesundheit unserer vierbeinigen Partner dabei ist.

Jacqueline berichtet offen über den Weg zur Diagnose bei ihrem Australian Shepherd Luke, über Unsicherheit, Hoffnung und den Umgang mit einer chronischen Erkrankung. Ihre Geschichte macht Mut, zeigt Möglichkeiten auf – und vor allem: dass auch mit HD ein aktives, glückliches Hundeleben möglich ist.


Saskia Liebig: Hallo Jacqueline, schön, dass du dir heute Zeit nimmst, um über das Thema Hüftdysplasie beim Hund zu sprechen. Wir haben uns ja im Juni 2025 bei einem Shooting kennengelernt und sofort gemerkt, dass wir die Leidenschaft für Hundesport teilen. Dabei spielt die Gesundheit des Hundes eine zentrale Rolle – und so kamen wir auf das Thema HD.
Jacqueline, stell dich doch kurz vor: Wer bist du, wie heißt dein Hund, und seit wann begleitet er dich? Wie würdest du seinen Charakter beschreiben?

Jacqueline Boos: Hallo Saskia, vielen Dank erst einmal für die Einladung zum Interview.
Ich bin Jacqueline, 25 Jahre alt und wohne seit fast fünf Jahren im Rhein-Sieg-Kreis. Luke ist ein zweijähriger Australian Shepherd (im November wird er drei). Er kam am 22. Januar 2023 zu uns – relativ spontan. Der Wunsch nach einem eigenen Hund war schon immer da.

Luke ist ein total offener, fröhlicher Hund. Er ist zu allen Hunden sehr korrekt und freundlich – wir hatten noch nie Probleme diesbezüglich. Er ist ein totales Sensibelchen und merkt sofort, wenn etwas nicht stimmt.
Manchmal denke ich, Luke besteht zu 90 % aus Wasser – wenn es eine Sucht gibt, dann ist es Wasser! Genau das liebe ich so an ihm.
Mit ihm (und mit uns) hat man immer etwas zu lachen – wir sind beide tollpatschig und völlig orientierungslos. Ich würde sagen: Kein Hund passt besser zu mir als Luke.

Saskia: Gab es einen Moment, in dem du zum ersten Mal gemerkt hast, dass etwas nicht stimmt? Oder kam die Diagnose eher überraschend?

Jacqueline: Sein Wirbel hinten an der Hüfte – dieser sogenannte „Vokuhila“, wie viele gerne sagen – war schon fast immer sichtbar.
Erst dachte ich, das würde sich noch rauswachsen, da Junghunde ja oft wie gerupfte Hühner aussehen. Auch sein Gangbild war nicht immer zu 100 % korrekt.
Ich habe aber relativ früh – sehr früh – gehandelt, daher kam die Diagnose für mich nicht ganz überraschend.
Ich hatte es irgendwie geahnt, wollte es aber nie wahrhaben.

Hüftdysplasie beim Hund

Saskia: Wie lief die Diagnose genau ab – wer hat den Verdacht auf Hüftdysplasie geäußert, und wie wurde sie bestätigt?

Jacqueline: Tatsächlich hat Hannah von „Aktive Pfötchen“, unsere Tierphysiotherapeutin, den allerersten Verdacht geäußert.
Ich hatte damals mit Agility angefangen und wollte Luke regelmäßig physiotherapeutisch behandeln lassen – das ist wirklich wichtig, wenn man Hundesport betreibt.

Als Luke acht Monate alt war, waren wir bei Hannah. Sie hat sofort erkannt, dass Luke im Passgang läuft – was meist auf eine Schonhaltung oder Probleme im Bewegungsapparat hinweist. Auch beim Check-up hatte sie kein gutes Gefühl.

Da Luke aber noch im Wachstum war, konnte man damals nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um HD handelt. Auf ihre Empfehlung hin habe ich ihn röntgen lassen. Auch dort sagte man mir, Luke sei noch im Wachstum, und man könne noch keine genaue Aussage treffen.
Natürlich war meine Hoffnung groß. Ich habe mir eingeredet, dass es sich verwächst. Ich habe das Ganze tatsächlich „ignoriert“, weil ich es einfach nicht wahrhaben wollte. Ich wollte doch im Agility groß rauskommen!

Doch es wurde nicht besser. Wir waren weiterhin alle sechs Monate bei Hannah in Behandlung.
2024 habe ich ihn erneut röntgen lassen – kurz vor seinem zweiten Geburtstag.
Ja, und was soll ich sagen: Dort kam dann die endgültige Diagnose – HD.
Ich konnte es auf dem Röntgenbild selbst erkennen. In dem Moment war mein Kopf wie leergefegt.

Der Tierarzt, ein auf Orthopädie spezialisierter TA, hat mir jedoch das Go gegeben, weiterhin Hundesport zu machen – solange Luke keine Lahmheitsanzeichen zeigt.
Ich müsse das Training entsprechend anpassen.
Hüftdysplasie beim Hund hat verschiedene Einstufungen (A–E) – Luke hat Stufe C, also leichte HD.

Hüftdysplasie beim Hund

Saskia: Was ging dir durch den Kopf, als du die Diagnose erhalten hast? Und wie bist du emotional damit umgegangen?

Jacqueline: Ja, es war natürlich erst einmal ein Schock – auch wenn ich schon eine Vorahnung hatte.
Es dann aber schwarz auf weiß zu sehen, war wie ein Schlag ins Gesicht.
Vieles habe ich verdrängt, wollte es einfach nicht wahrhaben.

Da der Tierarzt uns dennoch das Go für alle Aktivitäten gegeben hat, war ich erleichtert – nicht nur in Bezug auf den Hundesport, sondern auch generell.

Wenn dein Hund erkrankt – egal, was es ist – ist das erst einmal ein Schock. Besonders, wenn er noch sein ganzes Leben vor sich hat.

Saskia: Welche Behandlungsmöglichkeiten wurden dir vorgeschlagen? Habt ihr euch für Physiotherapie oder andere Methoden entschieden?

Jacqueline: Vorgeschlagen wurde mir tatsächlich nichts.
Ich gehe mit Luke mindestens zweimal im Jahr zur Physiotherapeutin Hannah – bei akuten Fällen auch öfter. Ich passe das Training an. Zum Glück hatten wir bisher noch nicht den Fall, dass Luke nach dem Training – egal ob Wandern, Hundesport etc. – gelahmt oder vor Schmerzen nicht aufstehen konnte.

Saskia: Wie sieht euer Alltag seitdem aus? Welche Routinen oder Anpassungen helfen deinem Hund besonders?

Jacqueline: Unser Alltag hat sich kaum verändert – ich achte einfach viel mehr auf Luke.
Wir sind sportlich sehr aktiv.
Im Mai haben wir mit Hoopers angefangen – das war die beste Entscheidung überhaupt!
Wir gehen gerne wandern, fahren Fahrrad, Inliner, machen CaniCross und vieles mehr. Auch mit anderen Mensch-Hund-Teams sind wir viel unterwegs.
Schwimmen ist Lukes große Leidenschaft.

Wie man sieht, geht auch das alles mit HD!
Gründliches Warm-up und Cool-down helfen Luke besonders gut – sie sind sehr wichtig.

Saskia: Gab es Momente, in denen du dich hilflos gefühlt hast? Und was hat dir in diesen Zeiten Kraft gegeben?

Jacqueline: Gespräche mit vielen Menschen haben mir Kraft gegeben. Ich habe das Thema nicht totgeschwiegen, sondern angefangen, offen darüber zu sprechen – das hat mir sehr geholfen.
Ich habe erkannt, dass ich nicht allein bin. Viele haben mir Tipps und Ratschläge gegeben.

Ein Moment hat sich besonders eingebrannt:
Ich war bei meiner Mutter zu Besuch – wir sind dort immer viel im Stall unterwegs.
Abends dann der Schock: Luke hat sich nicht mehr hingesetzt, nur noch gestanden – stundenlang.
Wir sind direkt in die Klinik. Zum Glück hat sich nichts Schlimmes herausgestellt, und am nächsten Tag war alles wieder gut.
Aber in diesen Stunden ging mir alles durch den Kopf: War es zu viel? Bin ich schuld? …
Diese Situation war wirklich belastend für mich.

Saskia: Welche Tipps würdest du anderen Hundehaltern geben, die gerade die Diagnose Hüftdysplasie für ihren Hund erhalten haben?

Jacqueline: Nicht wegschauen. Ja, es ist ein Schock. Aber Hüftdysplasie beim Hund ist kein Weltuntergang. Mit guter Behandlung und regelmäßigen Check-ups kann man mit der Diagnose sehr gut leben.
Luke ist ein fröhlicher, schmerzfreier Hund, dem es an nichts fehlt.

Saskia: Gibt es kleine Alltagshelfer – wie Futterzusätze, Rampen oder orthopädische Hundebetten – auf die ihr nicht mehr verzichten möchtet?

Jacqueline: Wir haben ein orthopädisches Hundebett, das Luke nutzt – wobei er lieber auf dem Boden liegt.
Ich habe ein kleines Massagegerät, mit dem ich Luke regelmäßig massiere – das tut ihm besonders gut, vor allem nach anstrengenden Tagen wie z. B. beim CaniCross. Sonst haben wir bisher keine weiteren Hilfsmittel.
Aber eine Treppe fürs Bett oder eine Rampe fürs Auto wird demnächst bei uns einziehen.

Saskia: Wie geht es deinem Hund aktuell? Und welche Wünsche oder Ziele hast du für eure gemeinsame Zukunft?

Jacqueline: Luke geht es fantastisch! Wir sind gerade mitten in der Vorbereitung fürs CampCanis, das im Oktober stattfindet – wir freuen uns schon riesig. Unsere gemeinsamen Ziele: noch mehr zusammenzuwachsen und Luke weiterhin ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Ich würde gerne im Hoopers noch weiterkommen – wir haben beide viel Freude daran gefunden. Und natürlich wünsche ich mir, dass Luke noch sehr lange an meiner Seite bleibt.

Saskia: Zum Abschluss – gibt es eine Botschaft, die du anderen betroffenen Hundehaltern mitgeben möchtest?

Jacqueline: Steckt den Kopf nicht in den Sand. Öffnet euch. Schaut, was es für Möglichkeiten gibt. Geht in ärztliche Behandlung. Habt die Diagnose immer im Kopf – handelt nach dem Wohlbefinden eures Hundes.
Ich wollte immer im Agility groß rauskommen. Jetzt stehen wir im Hoopers-Ring und merken, dass uns das sogar mehr Spaß macht. Auch als Sporthund kann man mit der Diagnose HD Freude haben.
Sprecht mit anderen Menschen – das hilft enorm, um das Ganze zu verarbeiten.

Saskia: Liebe Jacqueline, ich danke dir von Herzen, dass du dir die Zeit genommen hast, so offen über eure Erfahrungen mit Hüftdysplasie zu sprechen. Deine Geschichte wird sicher vielen Hundehaltern Mut machen und zeigen, dass trotz einer solchen Diagnose ein glückliches Hundeleben möglich ist.


Jacquelines Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass eine Diagnose wie Hüftdysplasie nicht das Ende bedeutet – sondern der Anfang einer bewussten, achtsamen und oft noch intensiveren Verbindung zwischen Mensch und Hund sein kann.

Mit viel Einfühlungsvermögen, Wissen und der Bereitschaft, auf die Bedürfnisse ihres Hundes einzugehen, lebt Jacqueline vor, wie man trotz gesundheitlicher Einschränkungen ein aktives, glückliches Hundeleben gestalten kann.

Ob im Hoopers-Ring, beim CaniCross oder einfach beim gemeinsamen Spaziergang – jeder Moment zählt. Ihre Erfahrungen machen Mut und zeigen, wie wichtig es ist, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern gemeinsam nach vorne zu schauen.

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Hüftdysplasie beim Hund
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Hi, ich bin Saskia!

Ich bin Hundefotografin und 2-fach Hundemama von meinen beiden Australian Shepherd Hündinnen Maya und Polly.

Meine Leidenschaft sind Fotos und Videos von Mensch-Hund-Teams, die eine innige Bindung haben.

Im Blog teile ich spannende Tipps, inspirierende Geschichten und Einblicke in meine Arbeit. Erfahrt, wie ihr die Bindung zu eurem Hund noch intensiver gestalten könnt und welche Möglichkeiten es gibt, diese Verbindung in hochwertigen Bildern und Produkten zu verewigen.

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